Brasilien: Mehr als 50 Tote durch Erdrutsche und Hochwasser

Bei den seit Tagen anhaltenden Unwettern im Nordosten Brasiliens sind mehr als 50 Menschen gestorben. Mindestens 56 Menschen seien durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen, teilte der Zivilschutz im Bundesstaat Pernambuco gestern mit. Zudem gebe es 56 Vermisste. Knapp 4.000 Menschen seien nach dem tagelangen Starkregen obdachlos.

Allein bei einem Erdrutsch in der am Rand von Recife gelegenen Gemeinde Jardim Monteverde starben am Wochenende 19 Menschen. Von den Behörden verbreitete Bilder zeigen, wie Rettungskräfte und freiwillige Helfer die Trümmer in der Gemeinde beseitigen.

Feuerwehr und Freiwillige suchen nach Überlebenden nach einem Erdrutsch in Brasilien
Reuters/Diego Nigro

Die Metropolregion Recife wird seit Dienstag von heftigen Regenfällen heimgesucht. Videos, die in Onlinenetzwerken veröffentlicht wurden, zeigten überflutete Straßen, eingestürzte Gebäude sowie riesige Schlammlawinen. Rund 1.200 Rettungskräfte nutzten heute die Gelegenheit, dass der Himmel kurzzeitig aufklarte, und nahmen mit Hubschraubern die Suche nach den Vermissten und einsam gestrandeten Opfern wieder auf.

Warnung vor weiteren Regenfällen

Der Minister für regionale Entwicklung, Daniel Ferreira, warnte jedoch vor weiteren Regenfällen in den kommenden Tagen. Deshalb sei es für alle Einwohner der Region wichtig, an den Maßnahmen zu Selbstschutz festzuhalten, sagte der Minister, nachdem er sich mit einem Überflug über das Katastrophengebiet ein Bild von der Lage verschafft hatte. Der Wetterdienst teilte mit, es gelte für ganz Pernambuco Alarmstufe Rot wegen der Gefahr von Hochwasser und Erdrutschen.

Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro bekundete im Onlinedienst Twitter seine „Solidarität mit den Opfern dieser traurigen Katastrophe“. Seine Regierung werde alles ihr Mögliche tun, „um das Leid zu lindern“. Er kündigte für heute einen Besuch in Recife an.