Staatsanleihen: Zahlung nur mit russischem Konto

Die Regierung in Moskau will ihre Auslandsschulden gegenüber den Besitzern von Staatsanleihen nur zurückzahlen, wenn diese ein Konto bei einer russischen Staatsbank eröffnen. Eine ähnliche Regelung hatte Moskau Ende März bereits für die Zahlung russischer Gaslieferungen verhängt.

„Wie laufen die Rubel-Zahlungen für Gas ab? Uns werden Devisen überwiesen und hier werden sie auf Anweisung in Rubel getauscht und so verrechnet. Der Verrechnungsmechanismus für Eurobonds funktioniert genauso, nur in umgekehrter Richtung“, wurde Russlands Finanzminister Anton Siluanow heute in der Tageszeitung „Wedomosti“ zitiert. Die Regelung soll den drohenden technischen Bankrott Russlands abwenden.

Russische Gaslieferungen müssen die europäischen Länder auf Anordnung von Kreml-Chef Wladimir Putin seit April in Rubel bezahlen. Dazu müssen die westlichen Gaskäufer ein Konto bei der staatlichen russischen Gasprombank eröffnen und dort Euro einzahlen. Die Gasprombank verrechnet die Summe dann in Rubel und zahlt sie an Gasprom.

Bei den Staatsanleihen soll das Prinzip dem Plan Siluanows nach umgekehrt sein. Russland zahlt bei der Bank Rubel ein, die rechnet diese in Euro oder Dollar um, und die Besitzer der Anleihen erhalten dann Devisen. Dazu müssten sie allerdings selbst ein Konto bei der Bank haben.