Ex-Präsident Poroschenko darf aus Ukraine ausreisen

Der frühere ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat die Ukraine verlassen, nachdem er am Wochenende nach eigenen Angaben zweimal an der Ausreise gehindert worden war. Auf Druck von Abgeordneten des EU-Parlaments und Regierungsvertretern aus der EU habe Poroschenko nun doch ausreisen dürfen, um morgen am Parteitag der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) in Rotterdam teilnehmen zu können, gab seine Pressestelle heute bekannt.

Poroschenko habe bei der Grenzkontrolle dieselben Dokumente vorgelegt, mit denen ihm zuvor die Ausreise verweigert worden sei. Poroschenkos Oppositionspartei Europäische Solidarität hatte den Behörden in Kiew vorgeworfen, den Ex-Präsidenten an der Teilnahme an einem NATO-Treffen in Vilnius hindern zu wollen.

Der Milliardär Poroschenko hatte die Ukraine von 2014 bis 2019 regiert, bevor er die Wahl gegen den heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verlor. Die ukrainischen Behörden untersuchten vor Kriegsbeginn Dutzende Straftaten, in die Poroschenko verwickelt sein soll.

Im Dezember hatten sie bekanntgegeben, dass sie ihn des Hochverrats verdächtigen. Im Jänner wurde eine Ausreisesperre gegen ihn verhängt. Für das NATO-Treffen wurde ihm aber eine Ausreisegenehmigung erteilt.