IAEA: Iran vermehrte atomwaffenfähiges Material

Der Iran nähert sich laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) einer signifikanten Hürde bei der Herstellung von atomwaffentauglichem Material. Die islamische Republik habe 43,1 Kilogramm Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert, hieß es gestern in einem Bericht der Organisation in Wien.

Rund 50 Kilogramm würden für eine Atomwaffe genügen, falls das Material noch etwas höher auf 90 Prozent angereichert würde, sagte dazu ein hochrangiger Diplomat, der das iranische Atomprogramm seit Langem beobachtet.

Der Quartalsbericht der IAEA zum Iran wurde vor dem Hintergrund der Verhandlungen über die Rettung des Atompaktes mit dem Iran erstellt. Die Gespräche stehen auf der Kippe, weil sich Washington und Teheran nicht darauf einigen können, welche US-Sanktionen wieder aufgehoben werden.

Eine neuerliche Einschränkung des iranischen Atomprogramms ist hingegen schon weitgehend ausverhandelt. Westliche Diplomaten warnen seit Monaten, dass die Wiederherstellung des Atomabkommens von 2015 immer unwahrscheinlicher werde, je weiter der Iran insbesondere die Uran-Anreicherung vorantreibe.

Teheran hat stets betont, nicht nach Atomwaffen zu streben, sondern Uran nur für Atomkraftwerke und für wissenschaftliche und industrielle Zwecke zu verwenden. Die IAEA war jedoch bisher nicht in der Lage, das zu bestätigen.