SPÖ und FPÖ kritisieren Regierung

Am Tag vor dem nächsten großen Lockerungsschritt in Sachen Coronavirus schießt sich die Opposition auf die Regierung ein – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die SPÖ vermisst mit Blick auf die rasant steigenden CoV-Zahlen in Portugal vorbeugende Maßnahmen, während die FPÖ empört ist, dass beim „Grünen Pass“ noch immer auf die Impfung abgestellt wird.

FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak ärgerte sich in einer Aussendung, dass der Gesundheitsminister die Schutzwirkung einer überstandenen CoV-Infektion auf „Ramsch-Status“ herabstufe: „Wer in Zukunft als voll immunisiert gelten möchte, der muss sich dreimal gegen das Coronavirus impfen lassen.“

Es sei Kaniaks Einschätzung zufolge wissenschaftlich nicht zu erklären, warum jemand, der einmal oder oft sogar zwei- oder dreimal mit verschiedenen Coronaviren infiziert gewesen sei, einen schlechteren Immunstatus haben solle als jemand, der sich dreimal habe impfen lassen.

SPÖ befürchtet „böses Erwachen“ im Herbst

Seitens der SPÖ fragte wiederum Gesundheitssprecher Philip Kucher per Aussendung, was die Antwort der Bundesregierung auf die BA.5-Mutation sei, die in Portugal bereits für eine Welle sorgt und in Österreich in einem Monat die vorherrschende Variante sein könnte.

Weder gebe es einen Plan, wie man in den nächsten Sommermonaten die Impfquote heben wolle, noch einen Plan für die Monate im Herbst, in denen „ein böses Erwachen droht, wenn wir den Sommer wieder verschlafen“. Dazu werde von der Regierung das letzte bisschen eines funktionierenden Testsystems zusammengestampft.