Staatsanwaltschaft prüft Pereiras Ausgaben in Florenz

Die Staatsanwaltschaft von Florenz prüft die Ausgaben des Wiener Kulturmanagers Alexander Pereira, Intendant des Opernhauses von Florenz, des Maggio Musicale Fiorentino. Die Ermittler sammeln Informationen, um eventuellen Unregelmäßigkeiten nachzugehen, berichteten italienische Medien. Die Ermittlungen wurden aufgrund einer Meldung der Rechtsaußenpartei Fratelli d’Italia (FdI) aufgenommen.

Die Partei reichte bei der Region Toskana und dem Gemeinderat der Stadt Florenz, die im Aufsichtsrat des Opernhauses vertreten sind, einen Antrag ein, um Informationen über die Ausgaben Pereiras zu erhalten.

2021 habe Pereira mit der Kreditkarte des Theaters 60.000 Euro ausgegeben, in den ersten vier Monaten dieses Jahres seien es 14.000 Euro gewesen, berichtete die Partei laut der Tageszeitung „La Repubblica“. Zu den Ausgaben zählen Restaurantbesuche auf Ibiza, 3.800 Euro wurden in einem Berliner Auktionshaus ausgegeben. Auch Rechnungen bei Fischhändlern, Fleischhauern und in Bäckereien legte Pereira vor.

Pereira verweist auf Sponsorensuche

Bei einem Kontrollausschuss der Gemeinde wies Pereira jegliche Anschuldigung zurück. „Wegen der Pandemie gab es ein großes Problem mit den Sponsoren. Wir mussten sie überzeugen, nicht aufzugeben, und gleichzeitig suchte ich nach Neueinnahmen. Aber die Hoffnung, in Florenz Geld zu erhalten, war gleich null. Florenz ist keine sehr großzügige Stadt. Es war also klar, dass die einzige Chance, den Maggio am Leben zu erhalten, darin bestand, im Ausland Geld aufzutreiben. Ich habe ein sehr starkes Netzwerk in der Schweiz, daher meine Reisen“, so Pereira.

Hätte er im letzten Jahr nicht 7,5 Mio. Euro Sponsorengelder aufgetrieben, wäre die Stiftung des Maggio Musicale Fiorentino pleitegegangen. Unter seiner Leitung seien die Schulden zurückgegangen, und die Bilanzen seien mit 450.000 Euro positiv. Was die Ausgaben für Gourmetgerichte betrifft, erklärte Pereira, dass er oft und gerne für Gäste des Theaters koche.

Unterstützung von Bürgermeister

Pereira sagte, er habe keine Fehler begangen und wolle weiterhin das Opernhaus führen. Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, stärkt Pereira den Rücken. Der Intendant habe „volle Transparenz“ vor der Gemeindekommission bewiesen.