Protest gegen „Hunderte Millionen Kückentötungen“ im Jahr

Mehr als 20 europäische Tierschutzorganisationen fordern gemeinsam das Ende „der Tötung von Hunderten Millionen Kücken und Entenkücken pro Jahr“. In einer YouGov-Umfrage unter 10.000 EU-Bürgern hätten sich sieben von zehn Teilnehmenden gegen diese Praxis ausgesprochen.

In Österreich soll mit der Novelle des Tierschutzgesetzes das Töten verboten werden, sofern die Kücken „nicht der Futtergewinnung dienen“, Vier Pfoten spricht sich allerdings für ein generelles Verbot aus.

Die Landwirtschaftsministerinnen und -minister sollen sich gegen das systematische Schreddern und Vergasen einsetzen. Beide Praktiken könnten im Rahmen der Überarbeitung der EU-Gesetzgebung zum Schutz von Nutztieren, die für die Jahre 2023 bis 2025 geplant ist, verboten werden, appellierten die Tierschutzgruppen.

Die Europäische Kommission soll bis 2023 einen neuen Rechtsakt vorschlagen und erwäge zumindest ein Verbot: „Die Tötung einer großen Anzahl von sogenannten Eintagskücken ist natürlich auch eine ethische Frage“, wurde Stella Kyriakides, die für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständige Kommissarin, zitiert.

LK sieht Importbedarf

16 Millionen Kücken würden österreichweit „für Zoos, Greifvogelstationen und Tierschutzhäuser benötigt. Es besteht somit bereits jetzt erheblicher Importbedarf“, hieß es dazu aus der Landwirtschaftskammer (LK). „Alle diese Einrichtungen betonen des Öfteren gegenüber der Geflügelbranche, dass die Kücken nicht durch anderes Futter wie etwa Fleisch oder Ähnliches ersetzt werden könnten.“ Wären die heimischen Kücken als Futter nicht mehr verfügbar, „müsste man entweder diese Einrichtungen infrage stellen“ oder „noch mehr Futtertiere klimaschädlich aus dem Ausland importieren“, argumentierte die LK Österreich.