Sonnenschirme am Strand bei Mersin
Reuters/Kaan Soyturk
Urlaubsziele

Wo es mehr fürs Geld gibt

Die Reiselust der Menschen in Österreich ist heuer wieder hoch, wird aber von den Teuerungen getrübt. Zumindest ein wenig helfen kann die Kaufkraft: In welchen Destinationen österreichische Urlaubsgäste mehr für ihr Geld bekommen, zeigt die alljährliche Auswertung zum Urlaubseuro. Ganz an der Spitze stehen hierbei wieder Bulgarien, Ungarn, die Türkei und Kroatien.

Durchschnittlich ist der Euro für Österreicherinnen und Österreicher im Ausland 18 Prozent mehr wert als zu Hause, so die Bank Austria in ihrer jährlichen Auswertung am Mittwoch. Das ist etwas weniger als in den vergangenen Jahren, verantwortlich dafür sind die höhere Inflation und die Abwertung des Euro.

Unter den wichtigsten Urlaubsdestinationen bekommt man weiterhin in der Türkei, in Ungarn und Kroatien am meisten für sein Geld. So sind 100 „österreichische“ Euro im Kaufkraftvergleich in Ungarn 179 Euro wert, in der Türkei 164 Euro und in Kroatien 143 Euro. Aber auch in anderen beliebten Reisedestinationen können Urlaubsgäste aus Österreich mehr für ihr Geld erwarten, darunter in Portugal (127 Euro), Griechenland (123 Euro), Zypern (122 Euro), Spanien (121 Euro) und Slowenien (125 Euro).

Grafik zeigt den Wert des Euro in Urlaubsländern
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: UniCredit Bank Austria

Weiterhin deutlich mehr wert als in Österreich ist der Euro auch in Destinationen wie Bulgarien (187 Euro), Rumänien (221 Euro) und Polen (155 Euro). Gering ist der Unterschied im Urlaubsklassiker Italien (107 Euro), ebenso in Deutschland (101 Euro).

Schweiz besonders teuer

In anderen Destinationen stehen Menschen aus Österreich heuer einem höheren Preisniveau als zu Hause gegenüber – etwa in Schweden (98 Euro), Frankreich (94 Euro), Großbritannien (96 Euro), den USA (86 Euro) und der Schweiz (70 Euro). Die Schweiz ist aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens ohnehin eine der teuersten Urlaubsdestinationen für Menschen aus Österreich.

Teurer werden auch Fernreisen: Die Abwertung des Euro speziell gegenüber Überseedestinationen macht sich hier bemerkbar. Auch unterschiedliche Preisentwicklungen und die Wechselkurse spielen eine Rolle beim Wertvergleich – Fernreisen werden jedenfalls teurer.

Hälfte will ans Meer

Laut einer repräsentativen Umfrage des ÖAMTC planen heuer 83 Prozent der Menschen in Österreich einen Urlaub, zwei Drittel wollen auch mehrfach verreisen. Rund die Hälfte will ans Meer, die wichtigsten Destinationen sind dabei die Klassiker Italien und Kroatien. Der Rest will am See, in den Bergen oder in einer Stadt ausspannen. 46 Prozent bleiben in Österreich, hier sind besonders die Steiermark und Kärnten beliebt.

Dubrovnik
Reuters/Marko Djurica
Kroatien ist nach wie vor ein Favorit für österreichische Gäste

Ein wichtiger Kostenfaktor bleibt die Anreise. Hier gaben sieben von zehn Befragten an, mit dem Auto verreisen oder im Urlaub ein Auto nutzen zu wollen, vor allem Familien greifen auf den eigenen Pkw zurück. Ein Drittel will mit dem Flugzeug verreisen. Bahnreisen sind vor allem bei Alleinreisenden beliebt. Angesichts der wachsenden Popularität von Fernreisen auf Schiene mahnten die ÖBB gegenüber ORF.at zuletzt zu einer raschen Buchung. Für den Sommer seien viele Nightjets schon ausgebucht.

Die Teuerungen sind jedenfalls auch bei der Reisebuchung omnipräsent. Flugtickets waren im April angesichts der Kerosinpreise und der gestiegenen Nachfrage durchschnittlich um 45 Prozent teurer als im Vorjahr. Auch der Andrang ist erheblich, für Flüge in den Monaten Mai bis September seien die Buchungseingänge bei der AUA derzeit fast viermal so hoch wie noch im Vorjahr.

Empfindlich teurer sind Mietautos. Die Flotten seien während der Pandemie verkleinert, Autos verkauft worden. Jetzt steige die Nachfrage wieder, allerdings fehle es an neuen Fahrzeugen, so der ÖAMTC. Einkalkuliert werden sollten auch die hohen Spritpreise.