E-Rezept soll bis Ende Juni flächendeckend kommen

82 Prozent der Kassenärztinnen und Kassenärzte und 93 Prozent der Apotheken nutzen derzeit das E-Rezept, der Rest soll bis Ende des Monats folgen. Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, bezeichnete das E-Rezept heute bei einer Pressekonferenz als „Meilenstein bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems“. Als nächster Schritt soll das E-Rezept auch im Ausland gültig sein und von mehr Wahlärztinnen und Wahlärzten genutzt werden.

Nach der E-Card 2005, der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) 2015 und dem elektronischen Impfpass 2020 sei das E-Rezept der nächste große Schritt, so Lehner. Durch das E-Rezept falle ein großer Teil an Verwaltungsaufwand weg. Ärztinnen und Ärzte erstellen in Zukunft das E-Rezept und speichern dieses im E-Card-System. Patientinnen und Patienten können das Rezept dann mittels QR-Code in einer Smartphone-App oder zwölfstelligen Code einlösen.

Ausgedrucktes Rezept weiterhin verfügbar

Auch die Abholung durch Dritte ist möglich, wenn der QR-Code weitergegeben wird. Da jedes Rezept nur einmal gültig ist und QR-Codes nur schwer zu fälschen sind, sei das E-Rezept auch sicherer. Ein ausgedrucktes Rezept wird es auch weiterhin geben. Außerdem bietet das E-Rezept die Möglichkeit einer kontaktlosen Verschreibung.

Die Kosten für das E-Rezept belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro für die Entwicklung und weitere vier Millionen Euro für die Softwareimplementierung in Ordinationen und Apotheken. Der nächste Schritt sei nun, dass das E-Rezept auch über die Landesgrenzen hinweg anerkannt werde, sagte Lehner. Bis wann es wirklich so weit sei, könne er nicht sagen, im „Idealfall Ende nächsten Jahres“.