Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Ziele für einen möglichen Militäreinsatz in Nordsyrien genannt. Die Türkei wolle eine „neue Phase“ einleiten und die Orte Tall Rifat und Manbij von „Terroristen“ der syrischen Kurdenmiliz YPG „säubern“, sagte Erdogan heute. Danach sollten „schrittweise“ auch andere Regionen einbezogen werden.
Erdogan hatte bereits vergangene Woche mit einem neuen Militäreinsatz der Türkei in dem Nachbarland gedroht, der bis zu 30 Kilometer in syrisches Gebiet führen könnte.
Auch vorangegangene türkische Militäreinsätze in Syrien waren vor allem gegen die YPG gerichtet. Die Regierung in Ankara betrachtet die Miliz als Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Für die USA ist die YPG im syrischen Bürgerkrieg Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Die kurdische Miliz kündigte an, im Falle eines türkischen Angriffs den Kampf gegen den IS einzustellen. Die YPG wolle ihre „militärische Maßnahmen“ dann stattdessen gegen die türkische Invasion richten, wie der Sprecher der von Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Syrien der Nachrichtenagentur dpa sagte.