Rom: Ermittlungen gegen argentinisches Junta-Mitglied

Römische Staatsanwälte haben im Zusammenhang mit dem Tod von acht Menschen eine Untersuchung gegen einen älteren ehemaligen argentinischen Armeeoffizier eingeleitet, der jetzt krank ist und als italienischer Staatsbürger auf Sizilien lebt.

Der Mord an den acht Personen erfolgte angeblich im Rahmen der „Operation Condor“, dem systematischen „Verschwinden“ politischer Gegner durch die südamerikanische Junta in den 1970er und 80er Jahren.

Der Ex-Offizier soll an der Repressionskampagne beteiligt gewesen sein, die zu Tausenden von „Desaparecidos“ führte. Damit werden in Mittel- und Südamerika Menschen bezeichnet, die in den Militärdiktaturen von Sicherheitskräften heimlich verhaftet oder entführt und anschließend gefoltert und ermordet wurden.

Der argentinische Staatssekretär für Menschenrechte, Horacio Pietragalla Corti, hatte kürzlich die römische Staatsanwaltschaft aufgefordert, weitere 30 Fälle von toten oder verschwundenen Personen zu untersuchen, die zwischen 1976 und 1977 in der argentinischen Stadt San Juan verschwunden sind. Dafür könnte der Angeklagte verantwortlich sein.