Ungarn zitiert österreichischen Botschafter ins Außenressort

Ungarn zitiert den österreichischen Botschafter Alexander Grubmayr heute ins Außenministerium in Budapest. Das meldete die ungarische Nachrichtenagentur MTI gestern Abend. Grund für den Schritt ist laut Aussendung des ungarischen Außenministeriums ein Posting des ORF-Online-Geschäftsführers Karl Pachner über Ungarns Regierungschef Viktor Orban auf Facebook.

Pachner habe Orban „den Tod gewünscht“, heißt es in der Aussendung des Außenministeriums. Für diese „grobe, tief erschütternde, skandalöse Äußerung“ verlange das ungarische Außenministerium eine Erklärung vom österreichischen Botschafter.

Posting mittlerweile gelöscht

Der ORF-Online-Geschäftsführer hatte am Mittwochabend in einem Facebook-Posting Orban wegen dessen Russland-Nähe kritisiert und laut Medienberichten geschrieben: „Ein Herzinfarkt wäre bei seiner Körperfülle und seinem Erregungspotenzial schon eine faire Sache!“

Das Posting wurde mittlerweile wieder gelöscht. Gestern entschuldigte sich Pachner auf Facebook für die „unbedachte und missverständliche Formulierung“. Natürlich wünsche er Orban und niemand anderem den Tod. Er bedaure sein Posting zutiefst, so Pachner.

Aus dem österreichischen Außenministerium hieß es, das Posting sei „zweifelsohne geschmacklos und völlig inakzeptabel. Es handelt sich dabei jedoch um einen privaten Facebook-Account, der in keinem Zusammenhang mit dem offiziellen Österreich steht.“ Der stellvertretende Botschafter werde den Termin im ungarischen Außenministerium wahrnehmen.