Kanada entschädigt Indigene für Landraub vor 112 Jahren

Kanada hat das indigene Volk der Siksika dafür entschädigt, dass der Staat ihm 1910 sein Land weggenommen hatte. „Wir sind heute zusammengekommen, um ein Unrecht aus der Vergangenheit wiedergutzumachen“, sagte Premierminister Justin Trudeau gestern (Ortszeit), als er das entsprechende Abkommen unterzeichnete. Die Siksika-Nation erhält 1,3 Mrd. kanadische Dollar (rund 960 Mio. Euro).

Die kanadische Regierung hatte 1910 fast die Hälfte des Reservatslandes des Volkes, das zur Gruppe der Blackfoot gehört, in der Provinz Alberta in Besitz genommen, um es für die Erschließung von Ressourcen zu nutzen und an Siedler zu verkaufen. 30 Jahre zuvor war das Land den Siksika noch vertraglich zugesichert worden.

„Unehrenhaft gehandelt“

Die Regierung habe damals „unehrenhaft gehandelt“, indem sie den Indigenen „das landwirtschaftlich produktivste und mineralienreiche Land zum Nutzen anderer“ genommen habe, sagte Trudeau.

„Auch wenn diese Einigung die Vergangenheit nicht wettmachen kann, hoffen wir, dass sie zu einer besseren und helleren Zukunft für diese und künftige Generationen führen wird“, sagte der Minister für die Beziehungen zu den Ureinwohnern, Marc Miller.