Marokko reguliert bisher geduldeten Cannabisanbau

Marokko bereitet sich als weltgrößer Produzent von Haschisch auf die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke vor. Gestern genehmigte der Verwaltungsrat der neu gegründeten staatlichen Agentur für die Regulierung von Cannabis den Organisations- und Finanzplan. Außerdem wurden die letzten Richtlinien für die Kontrolle des Anbaus und Vertriebs von Marihuana veröffentlicht.

Im nächsten Schritt sollen Lizenzen an Bauern und Händler vergeben und Kooperativen gegründet werden. Zuvor hatte die Regierung im März die offiziellen Anbaugebiete festgelegt, die im Nordosten des Landes liegen. Dort wird „Kif“ seit Jahrhunderten traditionell angebaut. Obwohl offiziell verboten, wird der Anbau in der Praxis toleriert.

Vergangenes Jahr hatte die Regierung jedoch ein Gesetz verabschiedet, das die „legale Nutzung von Cannabis für medizinische, kosmetische und industrielle Zwecke“ regelt. Die Regierung will dadurch den Drogenhändlern die Kontrolle über die Wertschöpfungsketten entreißen, den lokalen Landwirten mehr Einnahmen ermöglichen und die Umwelt schützen. Das Gesetz soll auch den Export nach Europa, der wichtigsten Abnehmerregion für marokkanisches Cannabis, regulieren.