Iranisches Atomprogramm: Israel betont Recht auf Verteidigung

Israel hat im Streit über das iranische Atomprogramm sein „Recht auf Selbstverteidigung“ hervorgehoben. Regierungschef Naftali Bennett habe bei einem Treffen mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) deutlich gemacht, dass Israel „die Diplomatie bevorzugt, um dem Iran die Möglichkeit zu nehmen, Atomwaffen zu entwickeln“, erklärte Bennetts Büro heute. Israel behalte sich aber „das Recht auf Selbstverteidigung und Maßnahmen gegen den Iran vor, um dessen Atomprogramm zu blockieren“.

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi war gestern Abend in Israel eingetroffen, heute kam er mit Bennett zusammen. Der israelische Regierungschef forderte ein entschlosseneres Auftreten der internationalen Gemeinschaft gegenüber dem Iran und rief diese auf, „alle Mittel einzusetzen“, um Teheran daran zu hindern, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen.

Israel bereitet sich auf „mehrere Szenarien“ vor

Die israelische Armee hatte in dieser Woche eine großangelegte Militärübung vorgenommen, an der Kampfflugzeuge über dem Mittelmeer und Kriegsschiffe im Roten Meer beteiligt waren. Laut israelischen Medienberichten wurde dabei ein Großangriff auf den Iran und besonders auf die dortigen Atomanlagen simuliert.

Das israelische Militär wollte diese Berichte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht kommentieren. Die Armee bestätigte aber, dass sie sich kontinuierlich „auf mehrere Szenarien“ vorbereite, „die auch Bedrohungen durch den Iran beinhalten“.