Zugsunglück in Slowakei: Polizei ermittelt

Nach einem schweren Zugunglück mit Dutzenden Verletzten in der Slowakei hat die Polizei Ermittlungen zur Schuldfrage aufgenommen. Das teilte der an die Unfallstelle geeilte Verkehrsminister Andrej Dolezal in der Nacht auf heute im TV-Nachrichtensender TA3 mit.

Gestern Abend war eine Lokomotive nahe der nordslowakischen Gemeinde Strecno auf einen Personenzug aufgefahren. Wie ein Sprecher der staatlichen Eisenbahngesellschaft erklärte, war die Lok herbeigerufen worden, um den wegen eines Defekts stehen gebliebenen Personenzug abzuschleppen. Der Zug sei auf einem unübersichtlichen Streckenteil zwischen zwei Tunnels gestanden. Der Zusammenstoß ereignete sich nahe dem Eisenbahnknoten Vrutky, an dem sich die Bahnlinie aus dem Landesinneren nach Bratislava und jene nach Tschechien treffen.

Der slowakische Gesundheitsminister Vladmir Lengvarsky teilte der Nachrichtenagentur TASR mit, die Rettungskräfte hätten 74 Verletzte gezählt, von denen rund die Hälfte wegen leichterer Verletzungen an Ort und Stelle verarztet worden sei. Eine Behandlung in einem der Krankenhäuser der Umgebung benötigten nach seinen Angaben 34 Patienten.