Mordfall Litwinenko: Mutmaßlicher Täter tot

Fast 16 Jahre nach dem Giftmord an dem russischen Kreml-Gegner Alexander Litwinenko in London ist der von der britischen Justiz beschuldigte Tatbeteiligte Dmitri Kowtun tot. Der Geschäftsmann sei im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer CoV-Erkrankung gestorben, berichtete die russische Staatsagentur TASS gestern. Kowtun, der zeitweise in Deutschland gelebt hatte, soll Litwinenko mit dem Strahlgift Polonium 210 getötet haben.

Der ebenfalls tatverdächtige Andrej Lugowoj, der in Russland Parlamentsabgeordneter ist, bestätigte die Todesmeldung in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram. „Mein enger und treuer Freund Dmitri Kowtun ist vorzeitig aus dem Leben geschieden. Das ist für uns ein unersetzbarer und schwerer Verlust“, sagte Lugowoj.

Er und Kowtun werden von der britischen Justiz verdächtigt, den früheren russischen Geheimdienstmitarbeiter Litwinenko 2006 mit dem radioaktiven Stoff Polonium 210 getötet zu haben. Litwinenko beschuldigte vom Krankenbett aus Präsidenten Wladimir Putin, hinter dem Mordanschlag zu stehen. Er starb im November 2006 an den Folgen der Verstrahlung.