Gewitterwolken
ORF.at/Günther Rosenberger
Sturm, Starkregen und Hagel

Gegen Abend hohe Unwettergefahr

Mit viel Sonne und Temperaturen von teilweise über 30 Grad zeigt sich der Pfingstsonntag in Österreich zunächst hochsommerlich – gegen Abend steigt aber die Gefahr von Gewittern, und die könnten teils sehr heftig ausfallen. Einen abrupten Wetterumschwung gab es in Teilen Österreichs bereits am Samstagabend bzw. in der Nacht auf Sonntag – und auch für Pfingstmontag lautet die Prognose der ORF-Wetterredaktion: zeitweise sonnig und etwas weniger warm, aber weiter unbeständig.

Auch am Sonntag steigt – ausgehend vom Westen – im Laufe des Tages die Unwettergefahr. Am Abend und in der Nacht werden schließlich auch im Osten heftige Gewitter mit starkem Regen, Sturmböen und Hagel erwartet. Starker Regen sowie erste Schäden wurden bereits aus Vorarlberg gemeldet – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Das heftigste Wetter werde für Oberösterreich zwischen dem frühen Abend und 21.00 Uhr vom Innviertel bis zur Pyhrn-Eisenwurzen prognostiziert, heißt es dazu bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): Die stärksten Regengüsse werden voraussichtlich im Innviertel niedergehen, Sturm mit Spitzen von 80 km/h und darüber sei in allen Landesteilen wahrscheinlich. Auch Hagel könne dabei sein.

Warnzentrale in Linz in Vollbesetzung

Bei den Feuerwehren sorgen Wetterprognosen wie diese für erhöhte Alarmbereitschaft. So sind etwa in Oberösterreich die Warnzentrale in Linz sowie die Leitstellen in Wels und Ried in Vollbesetzung. Die Mannschaft wurde gegenüber einem normalen Sonntag auf das Vierfache aufgestockt, um Notrufe entgegennehmen zu können – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Die heftigen Gewitter ziehen im Laufe des Abends und in der Nacht weiter in die Osthälfte. In Niederösterreich, Wien und im Burgenland regnet es laut wetter.ORF.at zum Teil die ganze Nacht. Zum Teil kommen große Regenmengen zusammen. Nach Westen hin dagegen hören die Schauer in der Nacht größtenteils langsam auf.

ZAMG: Blitzgefahr beachten

Die ZAMG riet, die Blitzgefahr sowie Gewitter- und Sturmwarnungen an Seen zu beachten und mit raschen Entwicklungen und Änderungen der Gewitterzugbahn zu rechnen. Bewegliche Gegenstände im Freien wie Partyzelte, Trampoline und Gartenmöbel sollen gesichert, Fenster, Türen und Tore geschlossen werden. Mit Sportfluggeräten gelte es frühzeitig zu landen, mit Booten zügig die Häfen anzulaufen. Es könne zu vorübergehenden Stromausfällen kommen.

Überflutete Keller im Südburgenland

Schwere Gewitter hatten die Feuerwehren indes bereits am Samstagabend bzw. in der Nacht auf Sonntag etwa im Burgenland und in Niederösterreich gefordert. In den Bezirken Güssing und Oberwart etwa waren jeweils zwölf Wehren im Einsatz, sie mussten Keller auspumpen und Verkehrswege freiräumen. Auch die „Starnacht am Neusiedler See“ in Mörbisch musste für eine halbe Stunde unterbrochen werden, wurde nach dem Regenguss aber fortgesetzt, berichteten die Veranstalter – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

In Niederösterreich waren am Samstag die Bezirke Zwettl und Gmünd von schweren Unwettern besonders betroffen. Im Waldviertel waren die Gewitter von heftigen Sturmböen begleitet. Diese führten nach Angaben der Feuerwehr dazu, dass einige Bäume umstürzten. Zum Teil blockierten die umgefallenen Bäume Straßen, andere wiederum fielen auf Stromleitungen.

In der Landwirtschaft hinterließen die Unwetter samt Hagel deutliche Schäden. Insbesondere Getreide, Mais, Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben und Wein wurden in Mitleidenschaft gezogen. „Sintflutartige Regenfälle – gebietsweise bis zu 50 Liter pro Quadratmeter binnen einer halben Stunde – und Hagel schädigten mehr als 7.500 Hektar Agrarfläche“, heißt es dazu von der Österreichischen Hagelversicherung – mehr dazu in noe.ORF.at.

Wetter bleibt unwetterträchtig

Auch die kommende Woche zeigt sich unbeständig und unwetterträchtig. Im Osten ziehen am Montag noch die Reste der nächtlichen Störung am Vormittag ab, in der Früh kann es hier aber noch regnen. Tagsüber setzt sich überwiegend trockenes und zeitweise sonniges Wetter durch. Auch über der Westhälfte scheint die Sonne immer wieder. Am Nachmittag bilden sich aber stärkere Quellwolken, und vor allem im Westen bereits wieder immer häufiger Regenschauer und Gewitter.

Zwischen Oberösterreich und dem Großraum Wien weht zum Teil mäßiger bis lebhafter Westwind, der im Tagesverlauf schwächer wird. Am Dienstag liegt eine Störungszone über dem Nordwesten Österreichs und zieht nur sehr langsam weiter. Damit gestaltet sich das Wetter auch am Dienstag in Summe sehr unbeständig. Bereits ab der Früh ziehen entlang und nördlich der Alpen dichte Wolken und Regenschauer durch, die teilweise auch kräftig sein können. Zunächst noch länger sonnig ist es im Osten und Südosten. Aber auch hier steigt dann am Nachmittag die Schauer- und Gewitterneigung deutlich an.

Eine Störungszone soll in der Nacht auf Mittwoch das Bundesgebiet überqueren, im weiteren Tagesverlauf halten sich speziell an der Alpennordseite Restwolken, immer wieder regnet es etwas. Sonst ist es bei aufgelockerter Bewölkung zumindest zeitweise auch sonnig. In der weiterhin labil geschichteten Luft entwickeln sich im Tagesverlauf erneut Quellwolken, aus denen weitere Regenschauer niedergehen können. Immerhin bleibt der bisherigen Prognose zufolge die Gewittergefahr nur noch gering.