GB: Erfolge bei Gegenangriff der Ukraine in Sjewjerodonezk

Ukrainische Truppen sind nach britischen Erkenntnissen in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk zuletzt erfolgreich zum Gegenangriff übergegangen. Damit hätten sie vermutlich die operative Dynamik geschwächt, die die russischen Streitkräfte zuvor mit einer Konzentration ihrer Einheiten und Feuerkraft gewonnen hatten, teilte das Verteidigungsministerium in London heute mit.

Auch der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gajdaj, sagt, die Stadt sei wieder zur Hälfte unter der Kontrolle der ukrainischen Truppen. „Es war eine schwierige Situation. Die Russen haben 70 Prozent der Stadt kontrolliert, aber in den vergangenen zwei Tagen sind sie zurückgedrängt worden“, sagt er im ukrainischen Fernsehen. „Die Stadt ist jetzt mehr oder weniger in zwei Hälften geteilt.“

Reservisten als Ziel der Angriffe

Bei den eingesetzten russischen Kräften handle es sich auch um Reserven der selbst ernannten „Volksrepublik Luhansk“, hieß es in dem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Diese Truppen seien schlechter ausgerüstet und trainiert, ihnen fehle im Vergleich zu regulären Einheiten schwere Ausrüstung.

Der Einsatz von Hilfstruppen, die Städte vom Gegner räumen sollen, sei eine Taktik, die Russland bereits in Syrien angewendet habe, hieß es vom Ministerium weiter. Dieser Ansatz entstehe vermutlich aus dem Wunsch heraus, die Verluste der regulären russischen Streitkräfte zu begrenzen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskriegs. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.