Die Militärjunta in Mali hat sich dem internationalen Druck nicht gebeugt und die Übergangszeit bis zu einer Rückkehr zur Zivilregierung auf zwei Jahre festgelegt. Junta-Chef Assimi Goita unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, das im staatlichen Fernsehen verlesen wurde. Das Militär soll rückwirkend ab Ende März insgesamt 24 Monate an der Macht bleiben.
Die Junta widersetzte sich damit den Forderungen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS. Diese hatte bei einem Gipfeltreffen am Sonntag in Aussicht gestellt, die Sanktionen gegen Mali aufheben, wenn das Militär die Übergangszeit auf 16 Monate verkürzt.
Die Junta hatte ursprünglich eine fünfjährige Periode angekündigt, diese unter dem Eindruck der Sanktionen aber bereits auf zwei Jahre verkürzt. Gestern formalisierte sie die Ankündigung nun.
Die ECOWAS ist in der Frage des Umgangs mit Mali, wo wie in Guinea und Burkina Faso das Militär regiert, gespalten. In Mali hatten im August 2020 und im Mai 2021 Militärputsche stattgefunden. Die ECOWAS hatte daraufhin die Mitgliedschaft ausgesetzt und Wirtschaftssanktionen gegen das verarmte Land verhängt.
Am Sonntag hatte sie der Junta neue Gespräche über eine schrittweise Aufhebung der Strafmaßnahmen angeboten, falls diese den Übergang zu einer demokratischen Regierung beschleunigt.