Vucic sieht „Hysterie“ im Zusammenhang mit Lawrow-Besuch

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hat sich gestern Abend äußerst unzufrieden über die Aufregung in Europa geäußert, die um den geplanten, aber gescheiterten Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Belgrad aufgekommen ist.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic
AP/Darko Vojinovic

„Die Hysterie, die entstanden ist, hat eigentlich gezeigt, was einige wollten“, so Vucic gegenüber dem TV-Sender RTS. Eine derartige Hysterie gegen Serbien habe es lange nicht gegeben.

Lawrow war gestern Abend in Belgrad erwartet worden und sollte heute offizielle Gespräche mit serbischen Amtsträgern führen. Moskau hatte den Besuch am Sonntagabend abgesagt, nachdem Montenegro, Nordmazedonien und Bulgarien die Genehmigung für den Überflug seiner Maschine verweigert hatten.

Russland „traditioneller Freund“

„Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Gespräche es gegeben hat, in denen Serbien aufgefordert wurde, dem russischen Außenminister die Gastfreundschaft zu verweigern.“ Vucic fragte, ob die gleiche Behandlung auch „für das NATO-Mitglied Türkei gelten wird, wenn Lawrow nach Ankara reist“.

Und er beantwortete die Frage gleich selbst: „Nein, denn man kann nur gegen ein kleines Land wie Serbien so rücksichtslos vorgehen.“ Nach Ansicht von Vucic würde die Weigerung Serbiens, „immer der Herde anzugehören“, derzeit „Kopfschmerzen“ bereiten.

Weil man gegen Russland nichts ausrichten könne, wolle man Serbien treffen, so Vucic, der Russland einen traditionellen Freund nannte. Gleichzeitig versäumte er aber nicht zu unterstreichen, dass sich der EU-Beitrittskandidat Serbien auf seinem Weg in die EU „beeilen“ müsse. „Das ist das Beste für Serbien, für unsere Kinder“, betonte er.