IHS: Ökostrommilliarde bringt mehr als doppelte Wertschöpfung

Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) will die Regierung bis 2030 jährlich eine Milliarde Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung stellen. Das hat weitreichende Effekte für die heimische Wirtschaft, wie das Institut für Höhere Studien (IHS) für das Klimaministerium errechnet hat.

Die Studienautoren rechnen durch die Ökostrommilliarde bis 2032 mit einer kumulierten Wertschöpfung von 21,6 Mrd. Euro. Dabei unterscheidet das IHS zwischen Effekten der Investitionen und Effekten der Betriebskosten der Anlagen.

Im Vergleich mit fossilen Energien schneiden die Erneuerbaren vor allem beim Betrieb deutlich besser ab. „Alle erneuerbaren Energien haben im Betrieb einen viel höheren Rückfluss als fossile Energien“, sagte heute Sarah Lappöhn, eine der Studienautorinnen.

8,1 Mrd. zurück in Staatskasse

Neben der Wertschöpfung hat die Ökostrommilliarde auch deutliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Staatseinnahmen. Das IHS rechnet durch die Investitionen sowie den Betrieb im Zeitraum von 2021 bis 2032 mit 254.000 gesicherten Vollzeitäquivalenten und Einnahmen aus Steuern und Abgaben in Höhe von 8,1 Mrd. Euro.

Bei den Jobs entfallen rund 165.000 Stellen auf Investitionseffekte und 89.000 auf Betriebseffekte. Das IHS unterscheidet nicht zwischen neu geschaffenen und gesicherten Arbeitsplätzen, dazu gebe es nicht genügend Daten, so die Studienautoren.

„Die Ökostrommilliarde ist eine Investition, die sich lohnt“, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) im Rahmen der Studienpräsentation. Sie sei nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende, sondern nach dem Beginn des Ukraine-Krieges auch entscheidend für die Schaffung von mehr Unabhängigkeit von russischem Gas. „Jedes neue Windrad ist ein Schritt zu dieser Unabhängigkeit“, so die Ministerin.