Merkel verurteilt russischen Einmarsch

Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Ukraine-Krieg als „großen Fehler“ Russlands verurteilt. Der russische Einmarsch sei ein „objektiver Bruch aller völkerrechtlichen Regelungen“, sagte Merkel heute Abend bei einer Veranstaltung in Berlin. Sie sehe darin auch „eine große Tragik“ und frage sich, ob das hätte verhindert werden können.

Sie habe aber nie Putins Einschätzung geteilt, dass Russland durch den Westen „permanent gedemütigt wurde“, sagte Merkel. Sie habe aber natürlich gewusst, wie er dachte.

„Nie gelungen, den Kalten Krieg wirklich zu beenden“

Merkel verwies darauf, dass Putin ihr schon 2007 bei ihrem Besuch in Sotschi gesagt habe, der Zerfall der Sowjetunion sei für ihn „die schlimmste Sache des 20. Jahrhunderts“. Damit sei schon damals ganz klar gewesen, „dass da ein großer Dissens ist“. Und es sei letztlich nie gelungen, „den Kalten Krieg wirklich zu beenden“.

Merkel äußerte sich zum ersten Mal ausführlich in der Öffentlichkeit seit dem Ende ihrer 16-jährigen Amtszeit im Dezember. Bei der Veranstaltung „Was also ist mein Land?“ befragte sie der „Spiegel“-Autor und Schriftsteller Alexander Osang.