Schadstoffe: Schulkinder in Chile vergiftet

Mindestens 75 Menschen sind aufgrund der hohen Schadstoffbelastung durch die Schwerindustrie in den westchilenischen Städten Quintero und Puchuncavi vergiftet worden. Die Schwefeldioxidwerte lagen am Montag kurzzeitig fünfmal über den üblichen Werten, wie der Bürgermeister von Quintero, Ruben Gutierrez, gestern mitteilte. Mehr als 50 Kinder und mehr als 25 Schulbeschäftigte seien „von den Auswirkungen der giftigen Gase betroffen“ gewesen.

„Die Gemeinden Quintero und Puchuncavi haben das jahrzehntelang toleriert, aber das muss ein Ende haben“, sagte Gutierrez. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden der Region Valparaiso klagten die Betroffenen über Symptome wie Kopfschmerzen, juckende Augen und Rachen sowie Übelkeit.

Sie seien untersucht und anschließend wieder nach Hause entlassen worden. Die Regionalregierung verhängte den Umweltnotstand in Quintero und Puchuncaví. Die Schulen in beiden Städten wurden geschlossen.

In den beiden Städten, die von der Umweltschutzorganisation Greenpeace als „Chiles Tschernobyl“ bezeichnet werden, sind Bergbau-, Öl-, Zement-, Gas- und Chemieunternehmen angesiedelt.