Frankreich schließt sich US-Mondprogramm an

Frankreich hat sich dem von den USA vorangetriebenen Artemis-Programm zur weiteren Erforschung des Mondes angeschlossen.

Gestern unterzeichnete die französische Raumfahrtagentur CNES das Artemis-Abkommen, das darauf abzielt, mehr als 50 Jahre nach der historischen Mondlandung der Apollo-11-Mission bis 2025 wieder Astronauten auf den Mond zu schicken. Ziel ist es, eine dauerhafte menschliche Präsenz auf dem Mond zu errichten.

Das Abkommen sieht auch den Bau einer Raumstation in der Mondumlaufbahn vor. Der „Lunar Gateway“, mit dessen Montierung 2024 begonnen werden soll, soll als Sprungbrett für noch weiter entfernte bemannte Flüge dienen.

Die Artemis-Abkommen stellen eine Reihe bilateraler Vereinbarungen mit den USA dar, Frankreich ist der 20. Unterzeichnerstaat. Die Teilnahme an dem US-Programm ermögliche es Frankreich, „weiterhin zu den großen Raumfahrtmächten zu zählen“, sagte CNES-Chef Philippe Baptiste.

Unterzeichner bekennen sich zu Transparenz

Die Unterzeichnerstaaten halten sich an ein Dutzend Prinzipien, die für ihre zukünftigen Aktivitäten auf dem Mond, aber auch auf dem Mars und auf Asteroiden gelten sollen. Dazu gehören etwa Transparenz bei den Missionen, Interoperabilität der Systeme, Hilfe in Notfällen, Austausch wissenschaftlicher Daten, und die Erhaltung historischer Stätten.

Eine umstrittene Maßnahme sieht die Möglichkeit vor, „Sicherheitszonen“ einzurichten, um „schädliche Interferenzen“ durch Dritte zu verhindern. Dabei geht es etwa um Wasser auf dem Mond.

Der internationalen Weltraumvertrag aus dem Jahr 1967 sieht zwar vor, dass kein Staat Ressourcen im Weltall exklusiv für sich beanspruchen darf – CNES betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP jedoch, dass es keine „Widersprüche“ zu den Artemis-Vereinbarungen gebe.