OLAF: Mehr als eine halbe Mrd. Euro zweckentfremdet

In der EU sind laut einem Bericht der Antibetrugsbehörde OLAF vergangenes Jahr Fördermittel von mehr als einer halben Milliarde Euro missbraucht oder zweckentfremdet worden.

Die Gesamtsumme bezifferte die Behörde heute in ihrem Jahresbericht auf mehr als 527 Millionen Euro – rund 234 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Behörde mit Sitz in Brüssel hat die Aufgabe, Betrug mit EU-Finanzen aufzudecken.

Die Ermittlerinnen und Ermittler untersuchen dabei auch die Arbeit innerhalb der europäischen Behörden. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem Fälle in Verbindung mit EU-Mitteln für Klimaschutz und Digitalisierung aufgedeckt. Der Bericht enthält auch Beispiele für Betrugsversuche bei der Finanzierung von Softwareprojekten, Alternativen zu Pestiziden und umweltfreundlicheren Flugzeugen.

Wie schon im Jahr zuvor versuchten Betrügerinnen und Betrüger, von der CoV-Pandemie zu profitieren. Dem Bericht zufolge wurden nationalen Behörden gefälschte Angebote mit Impfstoff im Wert von mehr als 16 Milliarden Euro gemacht. Die Aufdeckung des Schmuggels von illegalen Tabakwaren habe den EU-Ländern rund 90 Millionen Euro eingebracht, hieß es weiter.