Kickl schließt eigene Präsidentschaftskandidatur aus

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat heute neuerlich ausgeschlossen, dass er bei der im kommenden Herbst anstehenden Bundespräsidentschaftswahl antreten könnte.

„Ich selber werde nicht kandidieren“, sagte er. Denn er glaube, dass das Amt eines Bundesparteiobmannes und Klubobmannes mit dem Führen eines Präsidentschaftswahlkampfes nicht kompatibel ist. Den blauen Kandidaten oder die blaue Kandidatin werde die FPÖ vorstellen, wenn der Wahltermin feststeht, so Kickl.

Man habe bei den am Vortag abgehaltenen Gremiensitzungen der FPÖ „natürlich“ auch über die Präsidentschaftswahl gesprochen, so Kickl heute. Es sei aber von vornherein festgestanden, dass es in dieser Frage noch keine Entscheidung geben wird.

Das Thema stand auch gar nicht auf der Tagesordnung, wiederholte der FPÖ-Obmann seine am Vortag getätigten Aussagen. Die Erwartungshaltung sei lediglich von den Medien geschürt worden, sagte er.

„Wer Großes will, muss sich beschränken“

Zu seiner (neuerlichen) Festlegung, dass er selbst nicht in den Ring um das höchste Amt im Staat einsteigen wird, sagte der FPÖ-Chef: „Wer Großes will, muss sich beschränken.“ Ihm gehe es darum, die FPÖ in Richtung 25 Prozent zu bringen und ein starkes Nationalratswahlergebnis zu erreichen.

Namen für einen möglichen FPÖ-Präsidentschaftskandidaten nannte Kickl nicht. Als Favoritin wird Verfassungssprecherin Susanne Fürst gehandelt. Einen Bericht der Tageszeitung „Österreich“, wonach die FPÖ den Kolumnisten der „Kronen Zeitung“, Tassilo Walentin, gerne ins Rennen um die Hofburg schicken würde, wies Kickl zurück. Das seien keine „Breaking News“, sondern „Breaking Schmus“, sagte er dazu.

Ex-BZÖ-Politiker Grosz will antreten

Der frühere BZÖ-Politiker Gerald Grosz will noch im Juni offiziell seine Kandidatur für die Wahl zum Bundespräsidenten bekanntgeben. Bei der Präsentation seines neuen Buches in Graz kündigte er heute an: „Ich will kandidieren. Wir sind in der Endphase der Bewerbungsfrist.“

Sofern ihm nicht ein „Ziegelstein auf den Kopf fällt“, werde er sich um das Amt bewerben. Er blieb aber angesichts der Konkurrenz am Boden: „Ich bin Realist: Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen.“

Die offizielle Bekanntgabe werde am 21. Juni in Wien sein. Bis dahin sollen noch unter anderem die Website fertiggestellt und andere Details geklärt werden. Sein viertes Buch – Titel „Zeit für Sauberkeit“ – sei zusammen mit seinem dritten Buch, „Freiheit ohne Wenn und Aber“, die „inhaltliche Grundlage für eine Kandidatur“, sagte er.

Die Bücher handeln von der Einschränkung von Grund- und Freiheitsrechten im Zuge der CoV-Pandemie sowie politischen Korruptionsskandalen der vergangenen Jahrzehnte.