Spionagehinweise: China bietet Bürgern hohe Belohnung

Chinesische Bürgerinnen und Bürger sollen in Zukunft hohe Geldsummen und „immaterielle“ Belohnungen für Hinweise auf ausländische Spionagetätigkeit bzw. eine Verletzung der nationalen Sicherheit bekommen. Laut Berichten in chinesischen Staatsmedien sind je nach Güte des Tipps bis zu 100.000 Yuan (rund 14.000 Euro) vorgesehen, außerdem soll es eine ideelle Belohnung wie Diplome geben.

Ähnliche Anreize gibt es schon länger, die Modelle sollen nun aber vereinheitlicht werden. Hintergrund sei, dass man die Bevölkerung angesichts einer sich „intensivierenden“ Bedrohungslage motivieren wolle. Schon in den vergangenen Monaten hat China seine Spionageabwehr ausgebaut und die Kompetenzen des Ministeriums für Staatssicherheit ausgeweitet.

Dabei wurden unter anderem Institutionen und Unternehmen definiert, die Ziel von ausländischer Spionage werden könnten. Die Beschäftigten sollen strikter geprüft werden und Anti-Spionage-Trainings unterlaufen.

Vorwürfe gegen regierungskritische Personen

Ohnehin hat China ein engmaschiges Überwachungsnetz über seiner Bevölkerung aufgespannt. Dieses gipfelt im Sozialkreditsystem – einem riesigen Bewertungssystem auf Punktebasis, mit dem positives Verhalten belohnt und negatives bestraft werden soll.

Mit Spionagevorwürfen geht China regelmäßig auch gegen regierungskritische Personen vor. Für ein breites Echo sorgte etwa der Fall einer australischen Journalistin, die im März wegen angeblicher Spionage vor Gericht gestellt wurde. Auch Aktivistinnen und Aktivisten sind regelmäßig betroffen.