Prozess wegen gestohlener Bataclan-Tür mit Werk von Banksy

Wegen des Diebstahls einer Tür des Pariser Konzertsaals Bataclan mit einem Werk des Künstlers Banksy müssen sich seit heute acht Männer in Paris vor Gericht verantworten. Sie sollen die Tür 2019 gestohlen haben. Der Diebstahl erregte besonderes Aufsehen, weil es sich bei dem Werk um eine Hommage an die Opfer der Pariser Anschläge 2015 handelte, bei denen dschihadistisch motivierte Attentäter 130 Menschen getötet hatten.

Es wird vermutet, dass es sich um einen Diebstahl im Auftrag eines 41-jährigen Designers handelt, der als Banksy-Fan bekannt ist. Dieser streitet jedoch jede Verwicklung in den Diebstahl ab. Er verkauft unter anderem T-Shirts für mehr als 600 Euro mit eingenähten Goldbarren und dem Aufdruck „BL1.D“, was in etwa „steinreich“ bedeutet. Der Wert der Tür mit dem Kunstwerk wird auf eine halbe bis eine Million Euro geschätzt.

In Italien gefunden

Die schwarze Metalltür wurde vor zwei Jahren in Italien wieder gefunden. Banksys Werk zeigt ein trauriges Mädchen, das den Kopf gesenkt hält. Der britische Street-Art-Künstler, der seine Identität verbirgt, hatte sich auf seinem Instagram-Account als Autor des Werks zu erkennen gegeben. Seine Werke sind um Millionenbeträge verkauft worden.

Die Angeklagten sollen den Diebstahl minutiös vorbereitet haben. Laut den Ermittlern schnitten sie die Tür mit Kreissägen, für die sie eigens einen Stromgenerator mitgebracht hatten, aus dem Rahmen.

Ein Anwalt eines der Angeklagten erklärte, dass sein Mandant gar nicht gewusst habe, was er da gestohlen habe. „Sie haben das erst am nächsten Tag kapiert, als der Bataclan es auf Twitter geschrieben hat und es ein großes Medienecho gab“, sagte der Anwalt. Banksy hatte das Werk nach dem Anschlag auf die Tür gesprüht. Durch diese Tür waren die Überlebenden des Anschlags geflüchtet.