US-Diplomatin: Ukraine-Krieg war Deutschlands 11. September

Eine US-Topdiplomatin hat die politischen Folgen des Ukraine-Krieges für Deutschland mit denen der Anschläge vom 11. September 2001 für die USA verglichen. „Das war sicherlich Deutschlands 9/11“, sagte die Topdiplomatin des US-Außenministeriums für Europa, Karen Donfried, heute vor Journalistinnen und Journalisten in Washington.

Sie verwies auf die „Zeitenwende“-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kriegsbeginn, bei der er unter anderem mit der Regel gebrochen habe, dass Deutschland keine Waffen in Konfliktgebiete liefert. Donfried begrüßte auch die Steigerung der Verteidigungsausgaben durch die deutsche Regierung.

Ihr habe zunächst ein europäischer Kollege gesagt, der 24. Februar – der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – sei „Europas 9/11“, sagte Donfried. „Ich denke, dass das im Fall von Deutschland besonders zutreffend war.“

Mehrere aufeinanderfolgende US-Regierungen hätten sich gewünscht, dass Deutschland eine größere Rolle bei der Sicherheitspolitik spielt. „Deutschland ist natürlich seit Jahrzehnten ein wichtiger Verbündeter und Partner“, sagte die Diplomatin. „Und wir glauben, dass das deutsche Engagement eine Kraft für das Gute ist. Daher begrüßen wir diese Entscheidungen sehr.“