Nach Mohammed-Kritik: Al-Kaida droht mit Anschlägen in Indien

Ein regionaler Ableger des Terrornetzwerks al-Kaida hat Medienberichten zufolge wegen Äußerungen über den Propheten Mohammed mit mehreren Selbstmordanschlägen in Indien gedroht. al-Kaida habe in einem Brief erklärt, dass sie sich rächen würde, berichteten indische Medien heute.

In dem Land war zuvor eine heftige Kontroverse um Äußerungen einer Sprecherin der hindunationalistischen Regierungspartei entbrannt. Die 37-Jährige hatte kürzlich im Fernsehen abwertende Bemerkungen über die in deren Kindesalter geschlossene Ehe zwischen dem Propheten Mohammed und seiner Frau Aisha gemacht.

Der TV-Auftritt löste viel Wut in mehreren muslimischen Ländern aus. Mehrere Länder bestellten indische Diplomaten ein und forderten eine öffentliche Entschuldigung.

Die hindunationalistische Regierungspartei hat die Sprecherin und einen weiteren Sprecher inzwischen beurlaubt beziehungsweise aus der Partei entlassen. Indische Diplomaten sowie das Außenministerium haben sich von den Äußerungen distanziert.

Indien ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die meisten von ihnen sind Hindus. Es leben aber auch mehr als 200 Millionen muslimische Menschen im Land. Kritiker der hindunationalistischen Regierungspartei von Premierminister Narendra Modi werfen ihr vor, muslimische Menschen zunehmend zu Bürgerinnen und Bürgern zweiter Klasse zu degradieren.