Angriff in Berlin: Sechs Opfer in Lebensgefahr

Nach einem tödlichen Angriff mit einem Auto auf dem Berliner Breitscheidplatz gestern befinden sich laut Polizei weiterhin sechs Menschen in einem lebensbedrohlichen Zustand. Neben einer getöteten Lehrerin seien nach neuesten Informationen 29 Menschen verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher heute. Dazu zählten auch Menschen, die unter Schock stünden.

Schülergruppe unter den Opfern

Neben den Betroffenen aus der Schülergruppe, mit der die getötete Lehrerin aus Hessen in Berlin unterwegs war, gebe es derzeit 14 weitere Betroffene. Weitere Schwankungen bei den Zahlen sind nach Angaben von Polizei und Feuerwehr wegen der dynamischen Entwicklung möglich.

Von der Schülergruppe aus Hessen befinden sich laut Polizei noch sieben Jugendliche und ein Lehrer im Krankenhaus. Nach Angaben der Feuerwehr wurden insgesamt 22 Menschen in Berliner Krankenhäusern im Zusammenhang mit der Todesfahrt behandelt.

Ein Großteil der Betroffenen sei verletzt worden, als der Fahrer an der Ecke Kurfürstendamm/Rankestraße in die Menschengruppe gefahren sei. Weitere Verletzte habe es gegeben, als der Wagen knapp 200 Meter weiter an der Ecke Tauentzienstraße/Marburger Straße im Schaufenster einer Parfümerie landete.

Amokfahrer in Polizeigewahrsam

Der Amokfahrer wurde gestern festgenommen. Er befindet sich in Polizeigewahrsam. Im Lauf des Tages wird erwartet, dass die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl beantragt, um den 29-jährigen Deutsch-Armenier in Untersuchungshaft zu nehmen.

Die Polizei sieht derzeit keinen politisch-extremistischen Hintergrund der Tat. „Hinweise auf eine politische Motivation haben wir derzeit nicht.“ Die im Auto gefundenen Plakate mit Äußerungen zur Türkei stünden „inhaltlich nicht im Zusammenhang mit der Tat“. Unklar war auch, wem sie gehören. Besitzerin des Autos ist die Schwester des Fahrers.