EZB kündigt für Juli Zinserhöhung an

Die Europäische Zentralbank (EZB) macht angesichts der hohen Inflation den Weg frei für die erste Zinsanhebung seit elf Jahren.

Als wichtige Voraussetzung dafür kündigte sie heute das Aus für das milliardenschwere Anleihekaufprogramm APP an. Das gilt als Vorstufe einer Zinserhöhung, die im Juli folgen soll.

Der Leitzins soll um 0,25 Prozentpunkte steigen, gab die EZB bekannt. Im September dürfte dann nachgelegt werden. Der Leitzins liegt derzeit bei null Prozent.

EZB erwartet höhere Inflation

In ihrer Prognose rechnet die Notenbank mit einem deutlich schwächeren Wirtschaftswachstum und einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise als im März angenommen. Die Teuerungsrate werde in diesem Jahr bei 6,8 Prozent liegen. Im März war die Notenbank noch von 5,1 Prozent und im Dezember von 3,2 Prozent ausgegangen.

Für das kommende Jahr rechnen die Währungshüter im Jahresschnitt mit einer Preissteigerung von 3,5 Prozent (März-Prognose: 2,1 Prozent). Für 2024 sagt die EZB eine Inflationsrate von 2,1 Prozent im Währungsraum voraus (März: 1,9 Prozent).

Die Notenbank strebt für die 19 Euro-Länder eine jährliche Teuerungsrate von mittelfristig zwei Prozent an.