Salmonellen: Ermittlungen gegen Ferrero in Frankreich

Zwei Monate nach dem europaweiten Rückruf von Kinder-Produkten wegen Salmonellengefahr hat die französische Justiz Vorermittlungen wegen Täuschung und Gesundheitsgefährdung aufgenommen. Auslöser seien die Rückrufaktion von Ferrero sowie die Klage der Organisation Foodwatch gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft heute mit.

Nach Angaben der französischen Behörden hatten sich bis Anfang Juni 118 Kinder in Frankreich durch den Verzehr von Kinder-Schokoprodukten mit Salmonellen infiziert.

22 der Kinder mussten stationär behandelt werden. Kurz vor Ostern hatte der Süßwarenkonzern Ferrero in Europa bestimmte Kinder-Produkte wegen Verdachts auf Salmonellen zurückgerufen, darunter Überraschungseier, Schoko-Bons und Mini Eggs. Betroffen waren Schokoprodukte aus einer Fabrik im belgischen Arlon, die in Frankreich, Belgien, Großbritannien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden vertrieben wurden.

Ferrero: Filter verunreinigt

Insgesamt hatte Ferrero mehr als 3.000 Tonnen seiner Kinder-Produkte vom Markt genommen und dadurch Millioneneinbußen verzeichnet. Nach Angaben des Unternehmens war ein Filter in einem Bottich für Milchbutter verunreinigt gewesen.

Gestern hatten belgische und luxemburgische Ermittler mehrere Standorte des Süßwarenkonzerns durchsucht und Dokumente und Computerhardware beschlagnahmt. Festgenommen wurde aber niemand. Die Ermittlungen sollen klären, wer für die Salmonellen-Verseuchung verantwortlich ist und ob es Versäumnisse bei der Unterrichtung der Gesundheitsbehörden gab.