Heftige Kämpfe und Artilleriebeschuss in Sjewjerodonezk

Im Osten der Ukraine setzen russische Truppen nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf Wohn- und Industriegebiete in der schwer umkämpften Stadt Sjewjerodonezk fort. Durch den Beschuss der Chemiefabrik Asot seien vier Menschen getötet worden, schrieb der Gouverneur des Gebietes Luhansk, Serhij Gajdaj, gestern auf Telegram. Die Anlage wird nach ukrainischen Angaben von Hunderten Zivilisten als Luftschutzbunker genutzt.

Eine vergleichbare Einkesselung durch russische Truppen wie bis vor Kurzem in der Hafenstadt Mariupol drohe derzeit jedoch nicht. Von russischer und prorussischer Seite wird immer wieder der Vorwurf geäußert, die Ukrainer hätten die Zivilisten in die Asot-Keller gelockt und das Gelände dann vermint. Belege dafür gibt es nicht.

Mehr als 90 Prozent des Luhansker Gebietes, in dem Sjewjerodonezk liegt, ist bereits von Russland besetzt. Eine Evakuierung von Sjewjerodonezk sei nach Angaben des Bürgermeisters nicht mehr möglich. Etwa 10.000 Zivilisten seien noch in der Stadt, sagte Olexandr Strjuk.