Gremium: Zwei rechte Milizen entscheidend für Kapitol-Sturm

Für die Erstürmung des US-Kapitols im vergangenen Jahr waren nach Erkenntnissen des Ausschusses zur Aufarbeitung des Angriffs zwei rechte Milizen entscheidend. Der Vorsitzende des Gremiums, Bennie Thompson, erklärte, die „Proud Boys“ seien mit rund 250 bis 300 Mitgliedern zum Kapitol marschiert, um ihren „koordinierten und geplanten“ Angriff durchzuführen. Die „Proud Boys“ hätten am 6. Jänner 2021 die ersten Sicherheitsabsperrungen gestürmt, sagte Thompson in der ersten öffentlichen Sitzung des Gremiums des Repräsentantenhauses.

Auch die zweite rechtsradikale Gruppe, die „Oath Keepers“, deren Mitglieder teils in voller Kampfausrüstung gekommen seien, sei für die Erstürmung des Kapitols entscheidend gewesen, sagte Thompson. Beide Gruppen hätten im Vorfeld Pläne geschmiedet, die friedliche Machtübergabe in Washington zu verhindern. Sie hätten dafür mit Blick auf den 6. Januar Anhänger und Waffen zusammengezogen.

Führende Mitglieder der beiden Organisationen, inklusive deren damalige Anführer, wurden nach der Erstürmung festgenommen und angeklagt, unter anderem wegen aufrührerischer Verschwörung. Die Verfahren laufen größtenteils noch.

Anhänger des damaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Jänner 2021 den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington erstürmt. Sie wollten verhindern, dass der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden vom November 2020 bestätigt wird. Der Angriff auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land. Bei der Attacke kamen mehrere Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.