Kiew: Russische Truppen rücken auf Bachmut vor

Bei anhaltend schweren Kämpfen im Donbas sind die russischen Truppen nach ukrainischen Angaben zuletzt auf den Verkehrsknotenpunkt Bachmut vorgerückt. Sie drohen damit, den Nachschub für das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk abzuschneiden.

„Der Feind hat in Richtung Wosdwyschenka – Roty angegriffen, teilweise Erfolg gehabt und setzt sich an den eingenommenen Stellungen fest“, teilte der ukrainische Generalstab heute in seinem Lagebericht mit.

Die Ortschaften befinden sich nur etwa zehn Kilometer südwestlich von Bachmut. Auch die Straße von Bachmut nach Sjewjerodonezk kann von dort mit schwerem Gerät beschossen werden.

Kaum Veränderungen bei Sjewjerodonezk

Die Kämpfe um die einstige Großstadt Sjewjerodonezk verlaufen hingegen weiter ohne größere Veränderungen. Die russischen Truppen versuchten „weiter erfolglos“, die volle Kontrolle über das Verwaltungszentrum der Region Luhansk im Osten der Ukraine zu gewinnen, teilte der Generalstab mit. Auch bei anderen Gefechten rund um die Stadt seien die Angreifer zurückgeworfen worden.

In Richtung Slowjansk, einem weiteren strategischen Hauptziel der russischen Militäroperation im Donbas, ist hingegen nach den schweren Kämpfen der Vortage vorläufig Ruhe eingekehrt. Aktive Kampfhandlungen hätten in der Nacht nicht stattgefunden, teilte der ukrainische Generalstab mit. Allerdings hätten die russischen Truppen nördlich der Stadt, im Raum Sloboschanske, bis zu 30 taktische Bataillone konzentriert.

Saporischschja: Russen abgewehrt

Von anderen Frontabschnitten melden die Ukrainer vorwiegend Artilleriebeschuss ohne aktives Vorgehen der russischen Bodentruppen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vermeldete in seiner abendlichen Videoansprache positive Nachrichten aus der südöstlichen Region Saporischschja. Dort sei es ukrainischen Streitkräften gelungen, russische Truppen abzuwehren. Außerdem rücke das ukrainische Militär in der Region Charkiw vor.