Biden und Bolsonaro vermeiden bei erstem Treffen Konfrontation

US-Präsident Joe Biden und sein brasilianischer Kollege Jair Bolsonaro haben bei ihrem ersten bilateralen Treffen versöhnliche Töne angeschlagen. Biden bezeichnete Brasilien auf dem Amerika-Gipfel in Los Angeles gestern als „pulsierende“ Demokratie mit „soliden“ Institutionen. Bolsonaro erklärte, er habe „viele Gemeinsamkeiten“ mit dem US-Präsidenten. So seien sie beide „Demokraten“, denen „die Freiheit“ am Herzen liege.

US-Präsident Joe Biden und sein brasilianischer Kollege Jair Bolsonaro
Reuters/Kevin Lamarque

Auch bei heiklen Themen wie Wahlen und dem Schutz des Amazonas-Gebiets vermieden die beiden Staatschefs jede Konfrontation. Bei dem gemeinsamen Pressetermin vor dem Treffen schüttelten sie sich jedoch nicht die Hände und wechselten kaum einen Blick.

Von Spannungen geprägt

Biden begrüßte auch die „Opfer“, die Brasilien zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes bringe. Der ultrarechte Bolsonaro zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an und steht wegen seiner Umweltpolitik immer wieder in der Kritik.

Die Beziehung der beiden Staatschefs ist bekanntermaßen von Spannungen geprägt. Erst vor wenigen Tagen hatte Bolsonaro Zweifel an der Korrektheit von Bidens Wahl zum Präsidenten geäußert. Die US-Regierung hat ihrerseits offen Bolsonaros Angriffe auf das Wahlsystem Brasiliens kritisiert.