Malaysia will zwingende Todesurteile abschaffen

Die Regierung in Malaysia will die obligatorisch vorgeschriebene Todesstrafe für bestimmte Delikte abschaffen. Richter sollen in Zukunft die Freiheit haben, alternative Strafen zu verhängen, hieß es heute nach einer Kabinettssitzung in einer Mitteilung. Bisher waren in dem südostasiatischen Land Todesurteile unter anderem für Mord, Drogenhandel, Terrorismus, Entführungen und den Besitz von Schusswaffen zwingend vorgeschrieben.

Malaysischen Medienberichten zufolge befanden sich im November vergangenen Jahres mehr als 1.350 Verurteilte im Todestrakt. „Zwar war 2021 weiterhin ein Hinrichtungsmoratorium in Kraft, doch gab es keine Fortschritte, was die Abschaffung der Todesstrafe betraf“, hieß es noch im März in einem Bericht von Amnesty International zur Menschenrechtslage in Malaysia. Laut Amnesty ist die Todesstrafe mittlerweile in 144 Ländern – das sind mehr als zwei Drittel aller Staaten – per Gesetz oder Praxis außer Vollzug gesetzt.