Slowenien: Hochkarätige Schau wegen Fälschungen abgesagt

In Slowenien ist eine Ausstellung mit angeblichen Werken von Picasso, Van Gogh und Matisse kurzfristig abgesagt worden, da einige der Werke gefälscht sein sollen. Die Ausstellung im Nationalmuseum in Ljubljana mit 160 Gemälden sollte am Mittwoch offiziell eröffnet werden. Wenige Stunden vor der geplanten Eröffnung sagte Museumsdirektor Pavel Car diese jedoch ab.

Fachleute hatten nach einem Blick in den Ausstellungskatalog gewarnt, dass sich Fälschungen unter den Gemälden befänden. Die Polizei leitete gestern eine Untersuchung ein. „Das sind ganz eindeutig Fälschungen … Man braucht kein Experte der Kunstgeschichte zu sein, um das zu erkennen“, sagte der slowenische Kunstexperte Brane Kovic laut dem Nachrichtenportal N1.

Familie mit verdächtig hochkarätiger Sammlung

Die Gemälde, die angeblich von den berühmten Künstlern Pablo Picasso, Vincent Van Gogh, Henri Matisse und Marc Chagall stammen, befinden sich im Besitz der im Kunstmilieu nicht sehr bekannten Familie Boljkovac. Kovac zufolge ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Privatsammlung in Slowenien derart viele Meisterwerke umfasst.

Museumsdirektor Car bestand zunächst darauf, die Echtheitszertifikate der Gemälde selbst gesehen zu haben, trat aber schließlich zurück und gab zu, „naiv“ gewesen zu sein. Auf der Museumswebsite wurden alle Hinweise auf die abgesagte Ausstellung entfernt. Die Familie Boljkovac hat sich zu dem Vorfall noch nicht geäußert.