Krisengespräche in Sudan vertagt

Die fast acht Monate nach dem Militärputsch im Sudan aufgenommenen direkten Gespräche zwischen den Konfliktparteien sind auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Das teilte ein Sprecher der UNO-Mission im Sudan gestern mit. Die Gespräche, die unter Vermittlung der UNO zur Überwindung der politischen Krise führen sollten, hatten am Mittwoch begonnen.

Der größte zivile Block, die durch den Putsch abgesetzten Kräfte für Freiheit und Wandel (FFC), lehnte eine Teilnahme aber ab. Zur Begründung hieß es, die Gespräche seien eine „politische Scheinlösung“, die „den Staatsstreich legitimiert“.

Im Oktober hatte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht. Mehr als hundert Menschen wurden bereits getötet.