Tansania unterzeichnet Erdgasvertrag mit Shell und Equinor

Tansania hat mit den britischen und norwegischen Energieriesen Shell und Equinor eine Rahmenvereinbarung für ein milliardenschweres Erdgasprojekt unterzeichnet. Die gestern unterzeichnete Vereinbarung sieht eine endgültige Investitionsentscheidung bis 2025 vor. Bis 2029 oder 2030 soll dann in der südlichen Küstenstadt Lindi am Indischen Ozean eine Anlage für Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb genommen werden.

„Wird unsere Wirtschaft erheblich verändern“

Vor der Küste Tansanias werden riesige Gasvorkommen vermutet. Energieminister Jan Makamba sprach bei der Unterzeichnungszeremonie in der Hauptstadt Dodoma vom fortschrittlichsten Erdgasprojekt in der Geschichte des ostafrikanischen Landes. „Dieses Projekt wird unsere Wirtschaft erheblich verändern“, sagte er. „Die geografische Lage Tansanias macht es einfach, Erdgas in andere Länder zu transportieren, insbesondere in asiatische Länder, die nach neuen Energiequellen suchen“, fügte der Minister hinzu.

Auch Präsidentin Samia Suluhu Hassan, die ebenfalls an der Zeremonie teilnahm, begrüßte die Einigung. Die Gespräche seien zwar schon weit fortgeschritten, „aber es wartet noch viel Arbeit auf uns“, sagte sie. Die schon seit Jahren bestehenden Pläne für die LNG-Anlage waren unter ihrem Vorgänger John Magufuli ins Stocken geraten. Suluhu trieb das Projekt nach ihrem Amtsantritt 2021 dann wieder voran. Equinors Standortleiter in Tansania, Unni Fjaer, sagte, tansanisches Erdgas biete „riesige Möglichkeiten“.

Zusammen mit dem US-Konzern ExxonMobil fördert Equinor bereits Gas in einer Anlage etwa hundert Kilometer vor der Küste von Lindi. Nach Unternehmensangaben wurden dort 566 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefunden. Shell hat nach eigenen Angaben zusammen mit Ophir Energy und Pavilion Energy 453 Milliarden Kubikmeter Gas in der gleichen Region entdeckt und zwei Offshore-Anlagen aufgebaut.