Lkw-Fahrer in Südkorea streiken – Sorge um Lieferketten

Nach erneut ergebnislosen Gesprächen über höhere Löhne haben Lkw-Fahrer in Südkorea ihren Streik den sechsten Tag in Folge fortgesetzt. Etwa 100 Trucker versammelten sich heute vor dem Fabriksgelände des Autoherstellers Hyundai. 31 Wirtschaftsverbände warfen wegen zunehmender Lieferkettenengpässe den Fahrern in einer Erklärung vor, die Logistik des Landes in Geiselhaft zu nehmen, und forderten ein Ende des Arbeitskampfes. Für morgen wurden weitere Streiks angekündigt.

Die Lkw-Fahrer sehen insbesondere durch die rasant steigenden Kraftstoffpreise ihre Existenzgrundlage gefährdet. Sie fordern deswegen staatliche Unterstützung. Gestern hatten sich Vertreter der Gewerkschaften und des Verkehrsministeriums jedoch auch nach zehnstündigen Gesprächen nicht einigen können. Es war bereits die dritte Verhandlungsrunde. Ob es eine Fortsetzung geben werde, wisse er nicht, sagte ein Gewerkschaftsvertreter. Das Ministerium erklärte, es werde weitere Gespräche führen, nannte aber keine Details.

Der Streik sorgt auch außerhalb Südkoreas für Befürchtungen, dass die ohnehin belasteten globalen Lieferketten weiter unter Druck geraten könnten. Südkorea ist international stark vernetzt dank weltweit agierender Konzerne wie Samsung und ein wichtiger Lieferant von Halbleitern, Smartphones, Autos, Batterien und Elektronikartikeln. Chips etwa sind derzeit weltweit Mangelware, worunter etwa auch europäische Autokonzerne leiden.