Wieder Verbindung zwischen AKW Saporischschja und IAEA

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach ukrainischen Angaben wieder Kontakt zum größten Atomkraftwerk Europas in der ukrainischen Stadt Saporischschja. Die Verbindung zwischen den Datenservern in Saporischschja und der IAEA sei „wiederhergestellt“, gab die ukrainische Atomenergiebehörde Energoatom gestern bekannt. Die IAEA bestätigte die Angaben später auf Twitter.

„Dank der gemeinsamen Anstrengungen“ von Energoatom und dem Mobilfunknetzbetreiber Vodafone sei es gelungen, die Datenübertragung wiederherzustellen. Vodafone habe einen Vertrag mit der IAEA zur Übertragung der Daten aus Saporischschja.

Seit Ende Mai seien alle Daten auf gesicherten Servern gespeichert und nach Wiederherstellung der Verbindung umgehend an die IAEA übertragen worden, hieß es von Energoatom weiter.

Seit März von Russen besetzt

Die IAEA erklärte, dass die Verbindung „nach einer technischen Unterbrechung von fast zwei Wochen“ wiederhergestellt werden konnte. „Dennoch ersetzt die Fernübertragung nicht die regelmäßige physische Präsenz der IAEA-Inspektoren in den Kraftwerken, um das Kernmaterial zu überprüfen“, betonte IAEA-Chef Rafael Grossi. Er wolle seine „Bemühungen fortsetzen“, so bald wie möglich ein Inspektionsteam nach Saporischschja zu entsenden.

Das AKW Saporischschja wird seit Anfang März von russischen Truppen besetzt, die es wenige Tage nach Beginn ihrer Invasion der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Das Kraftwerk trug 2021 rund ein Fünftel zur Stromproduktion der Ukraine bei.

Grossi hatte die Lage dort bereits als „unhaltbar“ bezeichnet. So würden wichtige Wartungsarbeiten an dem AKW ständig verschoben und wesentliche Geräte nicht geliefert, was zu einem erhöhten Unfallrisiko führe.