Lebenslang für Autorin von „Wie man seinen Ehemann tötet“

In den USA ist eine Schriftstellerin, die einen Essay mit dem Titel „Wie man seinen Ehemann tötet“ geschrieben hat, wegen Mordes an ihrem Ehemann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Richter im US-Bundesstaat Oregon verkündete gestern das Strafmaß. Die 71-jährige Nancy Crampton Brophy kann nach 25 Jahren einen Antrag auf Bewährung stellen.

Crampton Brophy ist bekannt für eine ganze Serie von Romanen mit so vielsagenden Titeln wie „Der falsche Ehemann“ und „Der falsche Liebhaber“. In dem Essay „Wie man seinen Ehemann tötet“ geht es um die Art und Weise, wie eine Frau ihren Ehepartner loswerden kann, ohne von der Justiz behelligt zu werden. Darin heißt es unter anderem, dass Schusswaffen „laut sind, Unordnung stiften und einiges Geschick erfordern“.

Doch genau auf diese Weise soll sie ihren Mann getötet haben. Laut Staatsanwaltschaft schoss sie den damals 63-Jährigen im Juni 2018 in der Kochschule, in der er als Koch tätig war, zweimal ins Herz, um seine Lebensversicherungen zu kassieren.

Sie hatte demnach finanzielle Probleme – zudem sollten ihr die Hunderttausende Dollar aus den Versicherungen einen Lebensstil ermöglichen, den ihr Mann ihr nicht bieten konnte.

Suche nach Inspiration für Bücher

Crampton Brophy wies alle Vorwürfe zurück. Aufnahmen einer Überwachungskamera, auf denen sie in der Nähe des Tatorts zu sehen war, zeigten sie laut eigener Aussage lediglich bei der Suche nach Inspiration für ihre Bücher. Eine verschwundene Schusswaffe – laut Polizei die Tatwaffe – habe sie für eine Recherche zu einem niemals vollendeten Roman gekauft.

Auch das von der Anklage genannte Motiv für die Tat bestritt sie. Ihr gehe es mit ihrem Ehemann finanziell besser als ohne ihn, sagte sie während des Prozesses aus. Ihre finanziellen Probleme seien schon seit Langem gelöst. Ihre Anwälte kündigten Berufung gegen das Urteil an.

In ihrem Blog über Motive und Methoden zur Beseitigung eines unerwünschten Ehepartners schrieb Crampton Brophy auch, dass jede Frau, jeder Mann dazu fähig sei – „wenn nur genügend dazu angestachelt“.