Drogenbericht: Rückkehr zu Situation vor Pandemie

Nach anfänglichen Einschnitten durch die Pandemie hat sich der Drogenmarkt in der EU rasch wieder eingependelt. Das geht aus dem heute in Lissabon präsentierten Europäischen Drogenbericht 2022 hervor. Die Verfügbarkeit von Drogen blieb im Vorjahr hoch, in einigen Fällen wie bei Kokain übertraf sie die Niveaus vor der Pandemie. Auch beim Konsum gab es laut der EU-Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA Anzeichen für eine Rückkehr zu Werten vor dem SARS-CoV-2-Ausbruch.

Schätzungen zufolge haben in der EU etwa 83,4 Millionen Erwachsene bzw. 29 Prozent der Einwohner im Alter von 15 bis 64 Jahren irgendwann einmal eine illegale Droge konsumiert, wobei mehr Männer (50,5 Millionen) als Frauen einen Konsum angegeben haben.

Grafik zum Drogenkonsum
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: EMCDDA

Von 2020 auf 2021 blieben die Konsumentenzahlen nahezu unverändert, aber aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Drogen teils hinter Werten vor der Pandemie zurück. Abwasseranalytik zeigte jedoch einen Anstieg des Konsums von Kokain, Crack, Amphetamin und Methamphetamin in einigen EU-Städten.

Mit Abstand am häufigsten wurde laut den Schätzungen im Vorjahr in Europa neuerlich Cannabis konsumiert. 22,2 Millionen EU-Bürger im Alter von 15 bis 64 Jahren griffen zu Marihuana oder Haschisch. Im Vorjahr haben geschätzt 3,5 Millionen EU-Bürger Kokain eingenommen. Das sind 1,2 Prozent der 15- bis 64-Jährigen.