Amber Heard beklagt „Hass“ in sozialen Netzwerken

Die US-Schauspielerin Amber Heard hat sich erstmals nach dem Verleumdungsprozess gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp ausführlich geäußert und dabei gegen sie gerichteten Hass in den sozialen Netzwerken beklagt. „All dieser Hass und die Schärfe“ seien nicht „fair“ gewesen, sagte Heard in einem gestern in Auszügen veröffentlichten Interview mit dem US-Sender NBC. Die 36-Jährige betonte zugleich, sie nehme die Angriffe „nicht persönlich“.

Heard war während des mehrwöchigen Prozesses Ziel scharfer Attacken von Nutzern und Nutzerinnen von Onlineplattformen geworden. Dabei wurden unter anderem ihre Vorwürfe der häuslichen Gewalt gegen Depp in Zweifel gezogen.

Mehr als zehn Millionen Dollar Schadenersatz

Bei dem international beachteten Zivilprozess in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia hatten sich die Geschworenen Anfang Juni weitgehend auf Depps Seite gestellt: Sie verurteilten Heard zur Zahlung von mehr als zehn Millionen Dollar Schadenersatz.

Die aus Filmen wie „Aquaman“ und „The Danish Girl“ bekannte Schauspielerin betonte in dem NBC-Interview, sie nehme den Geschworenen ihr Urteil nicht übel. „Ich mache ihnen keinen Vorwurf. Ich verstehe, dass er (Depp) ein geliebter Charakter ist.“ Sie selbst dagegen sei während des Prozesses über dreieinhalb Wochen in Zeugenaussagen als „unglaubwürdige Person“ dargestellt worden, der „kein Wort“ geglaubt werden könne.

Unmittelbar nach dem Urteil hatte sich Heard enttäuscht gezeigt: „Die Enttäuschung, die ich heute fühle, kann man nicht in Worte fassen“, schrieb sie auf Twitter. Dass die Jury ihr trotz eines „Bergs an Beweisen“ größtenteils nicht geglaubt habe, breche ihr Herz. Zudem sehe sie das Urteil als einen Rückschritt für andere Frauen in ähnlicher Situation.