Peking: „Wettlauf mit der Zeit“ nach jüngstem Ausbruch

Nach dem CoV-Ausbruch in einer beliebten Bar in Peking spitzt sich die Lage in der chinesischen Hauptstadt zu. Die Behörden warnten heute vor einem „Wettlauf mit der Zeit“, um den schwersten Ausbruch seit Beginn der Pandemie in der Millionenmetropole noch in den Griff zu bekommen.

Polizei ermittelt

Die Polizei leitete strafrechtliche Ermittlungen gegen den Verantwortlichen der Bar ein, sagte der stellvertretender Direktor des Büros für öffentliche Sicherheit der Stadt, Pan Xuhong.

Die staatliche Zeitung „Peking Daily“ meldete heute, dass Beamte den Fall der „Heaven Supermarket Bar“ „schnell, strikt und ernsthaft“ untersuchen würden. Alle Bars, Nachtclubs, Karaokelokale, Internetcafes und andere Vergnügungsstätten der Stadt würden überprüft, Untergrundlokale geschlossen.

Der Ausbruch mit mindestens 287 Fällen, der auf die 24-Stunden-Bar zurückgeführt wird, hat neue Sorgen über die Aussichten der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft geweckt. China erholt sich gerade von dem wochenlangen Lockdown der Wirtschaftsmetropole Schanghai. Für die 22 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Pekings waren erst vor einer Woche strikte CoV-Maßnahmen aufgehoben worden.

Peking macht „Patient Nr. 1.991“ verantwortlich

Die Zeitung Peking Daily hat wiederholt eine Person, die als „Patient Nr. 1.991“ bezeichnet wird, für den Ausbruch verantwortlich gemacht. Den Pekinger Behörden zufolge hat sich die Person zwischen dem 26. Mai und dem 8. Juni keinem CoV-Test unterzogen, obwohl sie in dieser Zeit eine Reihe von Restaurants, Bars und belebten Plätzen besucht hat.

Am Abend des 8. Juni, zwei Tage nach einem Besuch in der 24-Stunden-Bar, habe sie Fieber entwickelt. Trotz des Fiebers sei die Person am frühen Morgen des 9. Juni in die Bar zurückgekehrt – dem Tag, an dem auch bei einer Handvoll anderer Barbesucher eine Infektion festgestellt wurde.