GECKO: Peak bei neuen Fällen im August/September möglich

Die GECKO-Kommission hat in ihrem heute vorgelegten neuen „Executive Report“ auf den vom Prognosekonsortium erwarteten Infektionsanstieg verwiesen.

„Die Prognose geht von einem weiteren Anstieg der Fallzahlen aus. Dieselbe Entwicklung wird auch bei den Belagszahlen der Normal- und der Intensivstationen prognostiziert“, heißt es im Bericht. Ein Peak der Fallzahlen sei im August oder September möglich.

Insbesondere BA.5 im Fokus

Im GECKO-Bericht wird insbesondere auf die Omikron-Subvariante BA.5 verwiesen, die derzeit in Portugal eine Welle verursacht. „In Österreich sehen wir eine nahezu wöchentliche Verdoppelung der Anteile von BA.5/BA.4 bei den Neuinfektionen“, heißt es dazu im Bericht. In der Kalenderwoche 23 wurde zuletzt ein Anteil von 35,9 Prozent für BA.4/5 ermittelt – in der Woche davor lag der Anteil noch bei 18,4 Prozent.

Zur weiteren Entwicklung in Österreich stellte Simulationsforscher Niki Popper in der Kommission laut Bericht Szenarien zum Immunitätsverlauf bis Jahresende vor. In allen angenommenen realistischen Szenarien (es handelt sich dabei ausdrücklich um keine Prognose, Anm.) würden Infektionswellen entstehen, „die wiederum zu neuerlicher Immunisierung (und damit Peaks) führen“.

Bei einem „BA.2-Szenario“ könnten bis zu 350.000 Fälle (15–25 Prozent) verhindert werden, sofern 50 Prozent aller Grundimmunisierten eine weitere Auffrischungsimpfung erhalten, so der Bericht. Mit Hilfe von zusätzlichen Auffrischungsimpfungen würde sich die Maximalauslastung im Spitalsbelag stärker reduzieren lassen, teilweise um etwa 25 Prozent.

Nächste Welle im Oktober/November – oder früher

Die nächste Welle erwartet Popper (je nach definiertem Szenario) entweder erst im Oktober/November oder schon früher – nämlich dann, wenn sich andere (Sub-)Varianten als BA.2 ausbreiten – wie es derzeit absehbar ist.

In diesem Fall werden die Fallzahlen bereits im Juni und Juli steigen und bereits im August oder September einen Peak erzeugen. Sollte das so eintreten, dann werde die folgende „Herbstwelle“ ein wenig später und weniger stark ausgeprägt stattfinden (sofern Kreuzimmunität besteht).

Fix ist das freilich nicht: „Bei entsprechend schnellerer Verbreitung anderer (Sub-)Varianten können sich diese Prozesse noch weiter nach vorne verschieben“, heißt es im Bericht.

Zu den Auswirkungen auf das Gesundheitssystem erklärte Popper in der Kommission, ein schneller hoher Peak könnte über einen kürzeren Zeitraum zu hohen Belagsständen auf den Intensivstationen und den Normalstationen führen.

„Erhält man jedoch zunächst eine kleinere Welle im Frühherbst und danach eine reduzierte Welle im Winter, ist (je nach Virulenz der neuen dominanten Variante) gemäß Simulation auch die Momentanbelastung im Spital vor allem auf den Intensivstationen geringer“, so der Bericht.