Dürre: 125 Gemeinden am Fluss Po vor Wasserrationierung

Wegen der akuten Dürre in Italien, die den längsten Fluss Italiens Po schwer belastet, droht 125 Gemeinden eine nächtliche Wasserrationierung. Der Pegel des Flusses ist drei Meter unter den Durchschnitt der vergangenen Jahren gesunken. Die Betreibergesellschaften der Aquädukte der am Fluss gelegenen Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei beantragten Einschränkungen der Wasserlieferung.

„Der Schnee in den Alpen ist im Piemont und in der Lombardei völlig geschmolzen. Gletscher und hochgelegene Quellen haben zwar dazu beigetragen, die Probleme mit der Wasserversorgung im Mai abzufedern, aber in den kommenden Jahren wird sich die Situation noch mehr verschlechtern, da die Nachfrage nach Wasser für landwirtschaftliche und industrielle Zwecke steigen wird und keine Reserven mehr vorhanden sind“, hieß es in einem Bericht der Betreibergesellschaften.

Die Landwirtschaft ist der am stärksten betroffene Sektor: Nach Angaben des Bauernverbands CIA wird ein Rückgang der Obst- und Gemüseproduktion in der Po-Ebene um 30 bis 40 Prozent erwartet, wobei die Spitzenwerte bei Getreide noch höher liegen und bei Mais und Soja bis zu 50 Prozent betragen. Der piemontesische Bauernverband Confagri hat die Ausrufung des Katastrophenzustands beantragt.